Erfolgreiche Aktion in der Haddorfer Heide: Ehrenamtliche setzen Zeichen für den Naturschutz
- Gemeinschaftlicher Einsatz zur Erhaltung der Heide
Ein erfreulicher Anblick: Zahlreiche Ehrenamtliche folgten dem Aufruf des Bürgermeisters zur sogenannten „Entkusselungsaktion“. Sie trafen sich am Samstagmorgen bei bestem Wetter, „bewaffnet“ mit Schubkarren, Astscheren, Sägen und Spaten.
In aller Regelmäßigkeit erstrahlt die Heide am Haddorfer See in voller Pracht und erfreut nicht nur die Besucher, sondern bietet auch zahlreichen Insekten, Bienen und Hummeln wertvolle Nahrung. Damit diese Schönheit erhalten bleibt, sind Pflegemaßnahmen notwendig. Das zunehmende Aufkommen von Bäumen oder Sträuchern ist für den dauerhaften Erhalt der Heide nicht förderlich.
In der Vergangenheit wurden bereits verschiedene Maßnahmen (z. B. Abplaggen, Abschlegeln, Mähen) durchgeführt, die jeweils zeitlich begrenzt ihre Wirkung zeigten.
Die Verwaltung hat gemeinsam mit Fachleuten einen Plan entwickelt, um langfristig die Heidelandschaft zu erhalten. So wurden die Flächen der Heide nach unterschiedlichen „Zustandsgraden“ aufgeteilt, um passgenauere Maßnahmen durchzuführen.
Das Entkusseln, ein wertvoller Bestandteil der Maßnahmen, erfordert den Einsatz von Handwerkzeugen, um aufkommende Sträucher und kleine Bäume, wie zum Beispiel Birken, samt Wurzeln zu entfernen. Insbesondere die dornigen wilden Brombeeren stellten für die Ehrenamtlichen eine Herausforderung dar.
„Der erste wichtige Schritt zum Erhalt der Wacholderheide ist getan“, so Bürgermeister Bültgerds, der selbst tatkräftig mit anpackte. Nun sei Regelmäßigkeit erforderlich sowie der Einsatz von Fachleuten und auch geeignetem Gerät, um die versandeten Flächen mit Heidesamen zu bestücken und Aufschläge mit tief verzweigten Wurzeln zu entfernen. „Das kostet und deshalb sind wir aktuell auf der Suche nach geeigneten Fördermöglichkeiten“ betonte der Bürgermeister.
Nach getaner Arbeit gab es eine gemeinsame Stärkung, bei der Berthold Bültgerds die beeindruckende Beteiligung, die nicht selbstverständlich sei, lobte und allen Ehrenamtlichen für ihre spontane und gute Unterstützung dankte. An der Aktion nahmen zahlreiche Vereinsmitglieder so z. B. von der DLRG, des Imkereivereins, des Hegerings, des Schützenvereins Bilk-Haddorf, des Segelclubs, des Gemeinschaftsgartens, des LOV oder des NABU, Kommunalpolitiker der im Rat vertretenen Parteien und Privatpersonen teil. „Das hat Spaß gemacht, war eine wichtige Aktion, aber auch durchaus anstrengend“, resümierten einige Teilnehmer.
Die Wacholderheide in Haddorf ist ein Relikt der einst weit verbreiteten Heidelandschaft im nordwestdeutschen Tiefland. Der Kernbereich umfasst rund 3 Hektar und zeichnet sich durch offene Besenheideflächen sowie knorrige Kiefern und Wacholdersträucher aus. Diese besondere Kulturlandschaft bietet Lebensraum für seltene Vogel- und Insektenarten. Auch seltene Glockenblumen, Flechten und Moose sind in der Haddorfer Heide zu finden. Diese Pflanzen sind perfekt an den nährstoffarmen, sauren Boden angepasst. Der offene Standort bietet dem Heidekraut zudem viel Sonne zum Wachsen. Besonders im Spätsommer ist die lilafarbene Fläche ein beliebter Fotospot.
Um dieses Naturjuwel zu erhalten, ist der Einsatz von Ehrenamtlichen unerlässlich. Die Aktion soll jährlich stattfinden, kündigte Bürgermeister Bültgerds an und hofft auch weiterhin auf eine gute Beteiligung.