Am Sonntag, 02. Juni folgten rund 50 Bürgerinnen und Bürger der Einladung der Gemeinde zu einer Informationsveranstaltung in der Bürgerhalle. Angesichts der am kommenden Sonntag stattfindenden Europawahlen sollte die Bedeutung eines geeinten Europas hervorgehoben, aber auch zum Thema Flucht und Vertreibung informiert werden.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Berthold Bültgerds, der auch darauf hinwies, dass jeder mit seiner Stimme die Richtung Europas beeinflussen könne, und sich eine gute Wahlbeteiligung erhoffe, startet die stellv. Vorsitzende der Europa Union Steinfurt Annerose Pott. Mit einem interessanten Quiz über Europa, das viele Themen abdeckte, nahm sie die Besucher mit. Die Europa Union ist parteipolitisch unabhängig und setzt sich für ein geeintes Europa ein.
Nachfolgend stellte Prof. Dr. Reuter, der für den Fachbereich Politik bei der Euregio zuständig ist, die Entwicklung des hiesigen Euregio-Gebietes vor, heute bestehend aus 128 öffentlichen Mitgliedern. Dieses bildet grenzüberschreitend mit den Niederlanden ein Verwaltungsgebiet. Die bisherigen Erfolge, aber auch die weiteren zukünftigen Aufgaben in den Bereichen „Nachhaltige Raumentwicklung“, „Wirtschaft und Arbeitsmarkt“ und „Gesellschaftliche Entwicklung“ wurden von ihm dargestellt. Die Euregio sei seit über 60 Jahren eine Erfolgsgeschichte.
Im Anschluss berichtete der Vorsitzende der Jungen Europäischen Föderalisten, Philipp Kloster, das Ziel der überparteilichen Organisation. Man organisiere Bildungsveranstaltungen, tausche sich aber auch konstruktiv mit den Volksvertretern der EU aus. Kloster betonte, dass es wichtig sei, dass auch junge Menschen sich mit der Thematik Europa auseinandersetzten.
Nach den kurzweiligen Vorträgen gab es Dank des Heimatvereins eine entspannte Kaffeepause, die auch genutzt wurde, auch um die Ausstellung zur Wahl im Foyer der Bürgerhalle zu begutachten.
Anschließend wurde es ein Stück weit emotional. Heinz Schulte präsentierte einen von ihm mit dem Historiker Hartmut Klein erstellten Film über das Thema Flucht und Vertreibung nach dem 2. Weltkrieg. Zeitzeugen kamen zu Wort und schilderten die Vertreibung, aber auch die Aufnahme und Unterbringung im Münsterland. Heinz Schulte hatte sogar Original-Exponate von der Flucht dabei, so einen Bollerwagen, der seinerzeit genutzt wurde.
Der Ehrenvorsitzende der Europa Union, Hubert Scharf, berichtete ebenfalls über seine persönlichen Erfahrungen, die er als Zehnjähriger gemacht hatte. Nach gut 2,5 Stunden endete die Zusammenkunft, die für den einen oder anderen neue Erkenntnisse zu Europa oder zum Thema Flucht und Vertreibung bzw. Integration gebracht hatte.
v. l.: Heinz Schulte (Arbeitskreis Historische Filmdokumente und Geschichtswerkstatt Rheine), Historiker Hartmut Klein, Annerose Pott (Europa Union), Karin Schulte, Bürgermeister Berthold Bültgerds, Philipp Kloster (Junge Europäische Förderalisten)